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Zwangsversteigerung einer Liegenschaft

Kann der Eigentümer die Hypothekarzinsen nicht mehr zahlen, muss er mit der Zwangsversteigerung seiner Immobilie rechnen. Die Bank kann in diesem Fall ihr Recht auf Grundpfandverwertung geltend machen und die Liegenschaft veräussern. Wie eine Zwangsversteigerung genau abläuft und welche Möglichkeiten es gibt, erfahren Sie hier.

1. Wann kommt es zu einer Zwangsversteigerung?

Gerät ein Hauseigentümer in finanzielle Bedrängnis, droht häufig die Zwangsversteigerung. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Eine fehlerhafte Finanzplanung, Krankheit, der Verlust des Arbeitsplatzes oder eine Scheidung können Hausbesitzer schnell in Schieflage bringen. Lassen sich die Hypothekenzinsen für das Haus nicht mehr bedienen, meldet sich bald die Gläubigerbank. Die Bank hat die Möglichkeit, ihre Geldforderung in das Immobilienvermögen zu vollstrecken und damit ihre Forderungen zu befriedigen. Die gesetzlichen Grundlagen sind im Schuldbetreibungs- und Konkursrecht sowie in der Verordnung des Bundesgerichts über die Zwangsverwertung von Grundstücken (VZG) geregelt. Die Bank stellt einen Antrag auf Grundpfandverwertung und versteigert das Objekt an den Höchstbietenden. Dieses Verfahren ist allerdings nicht das erste Mittel der Wahl. Häufig geht der Zwangsversteigerung ein langer Weg voraus, auf dem die Gläubigerbank alle anderen Optionen vergeblich ausgeschöpft hat. Banken bieten verschuldeten Hausbesitzern zuvor eine Reihe anderer Möglichkeiten an. Dazu gehören tilgungsfreie Zeiten sowie Unterstützung beim Verkauf der Liegenschaft. Kreditinstitute bevorzugen den privaten Hausverkauf oder eine Vermarktung durch einen Makler, da die Chancen auf einen hohen Verkaufspreis höher sind. Zeigt sich der Schuldner nicht kompromissbereit oder lässt sich keine Lösung finden, wird die Immobilie in letzter Instanz zwangsversteigert.

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2. Wie ist der Ablauf einer Zwangsversteigerung?

Zwangsversteigerung

Bevor die Liegenschaft unter den Hammer kommt, wird der Wert der Immobilie geschätzt. Anschliessend erfolgt eine offizielle Ausschreibung im örtlichen Amtsblatt und auf den Internetseiten der Konkurs- und Betreibungsämter. Diese informieren darüber, welche Objekte zur Zwangsversteigerung kommen, wann der Termin dafür angesetzt ist und wie hoch der Wert der Liegenschaft geschätzt wurde. Der Versteigerungskatalog sämtlicher Objekte, die versteigert werden sollen, lässt sich über zwangsversteigerung.ch abrufen. Auf dieser Webseite können Sie auch alle Infos zur Liegenschaft anfordern. Die Zwangsversteigerung der Immobilie erfolgt zum angekündigten Datum an einem öffentlichen Ort. Alle Interessenten haben die Möglichkeit, sich an der Versteigerung mit ihrem Gebot zu beteiligen. Die Gläubigerbank kann ihrerseits Gebote abgeben, um dadurch den Preis bis zur Höhe der ausstehenden Forderungen zu bringen. Der Höchstbietende erhält schliesslich den Zuschlag und muss eine Anzahlung von etwa 10 bis 20 Prozent des Schätzwertes der Liegenschaft hinterlegen. Damit geht das Eigentum auf den Käufer über.

3. Wie lässt sich die Zwangsversteigerung noch abwenden?

Eine Zwangsversteigerung wird von der Bank als Gläubiger in vielen Fällen als letzte Instanz gewählt. Der Hauseigentümer kann zuvor entscheiden, ob er die Liegenschaft selbst im freihändigen Verkauf veräussert und seine Schulden damit begleicht. Bei einer drohenden Zwangsversteigerung gilt es, den Schaden möglichst abzuwenden und schnell zu handeln. Bevor der Hammer fällt, sollten Sie daher aktiv werden und die gegebenen Möglichkeiten ausschöpfen. Beim freihändigen Verkauf durch einen Makler lässt sich meist ein besserer Preis erzielen als später bei der Zwangsversteigerung. Dies ist insbesondere im Interesse des Schuldners, wenn er Teile seines Vermögens retten will. Wird die Liegenschaft hingegen unter Wert zwangsversteigert, kann am Ende noch immer ein Schuldenberg offen sein. Schuldner sollten sich kooperativ zeigen und mit der Bank gemeinsam nach einer Lösung suchen. Darüber hinaus ist der Gang zur Schuldnerberatung ratsam, um die Situation richtig zu bewerten und mit einem Experten geeignete Handlungsmöglichkeiten zu vereinbaren. An seinem Haus festhalten zu wollen, ist angesichts hoher Schulden aus Hypotheken in vielen Fällen nicht die richtige Entscheidung. Dies lässt sich nur realisieren, wenn der verschuldete Hausbesitzer finanzielle Hilfe durch seine Verwandten oder einen Investor erhält und seine Rückstände ablösen kann. Wenn der Schuldner über finanzielle Mittel zur Tilgung der offenen Forderungen verfügt, kann er einen Antrag auf die einstweilige Einstellung des Verfahrens stellen. In diesem Antrag muss er glaubhaft machen, dass er seine Rückstände innert der festgelegten Frist begleichen kann.

4. Zwangsversteigerung 2025 – was sind die Chancen und Risiken?

Zwangsversteigerung Chancen

Sie möchten eine Immobilie bei einer Zwangsversteigerung erwerben? Mitunter haben Käufer das Glück, bei einer Auktion ihr neues Traumhaus zu einem günstigen Preis zu erwerben. Garantiert ist dies jedoch nicht. Vor allem in guten Wohnlagen und Ballungsgebieten ist die Nachfrage hoch und mehrere Käufer versuchen es gleichzeitig und treiben den Preis mit ihren Geboten in die Höhe. Wenn Sie eine Liegenschaft zu einem Preis unter Marktwert ersteigern wollen, sollten Sie sich bei konkursamtlichen Versteigerungen umsehen. Bei diesen Zwangsversteigerungen gibt es in der Regel keinen Mindestpreis für die Liegenschaft. Sie können selbst entscheiden, wie viel Sie für die Immobilie bieten möchten. Anders ist es bei der Versteigerung von Betreibungsobjekten, hier wird der Startpreis vorgegeben. Wer den Zuschlag erhält, ist sofort neuer Eigentümer der Liegenschaft. Daher sollten Sie sich vor der Versteigerung genau über die Immobilie informieren, möglichst eine Besichtigung durchführen und den Grundbucheintrag einsehen. Gehören Lasten zum Haus, sollten Sie diese abklären und gegebenenfalls Ihr Höchstgebot überdenken.

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