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Leichtes Sinken der Mietpreise im November

Immobilienpreise 12.12.2018 Rascha Elbash
Immobilienpreise Schweiz

Durchschnittlich sanken die Kaufpreise für Einfamilienhäuser um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat, diejenigen für Mietobjekte immerhin um 0,1 Prozent. Das geht aus den jüngsten Erhebungen der Immobilien-Plattform Immoscout24 und des Beratungsunternehmens IAZI hervor. Ein Quadratmeter kostete im November gemäss dem aktuellen Swiss Real Estate Offer Index durchschnittlich 6'269 Franken. Anfang März dieses Jahres allerdings hatte ein Einfamilienhaus noch 5'833 Franken pro Quadratmeter gekostet.

Die Preise für Einfamilienhäuser sind damit erstmals seit dem steilen Anstieg im Frühjahr wieder spürbar gesunken. Und sie werden aller Voraussicht nach weiter fallen, glaubt zumindest Martin Waeber, Direktor von Immoscout24. Die seit 2016 kontinuierlich sinkende Zuwanderung bremse die Nachfrage nach Wohnraum merklich. Der aktuelle Wanderungssaldo liegt laut dem Bundesamt für Migration bei rund 47'000 Personen und damit auf dem Niveau des Vorjahres.

Preise für Eigentumswohnungen sind stabil

Kurz- bis mittelfristig dürfte sich gemäss den Experten auch die unerwartet eingebrochene Schweizer Wirtschaft dämpfend auf die Immobilienpreise auswirken. Gemäss dem Staatssekretariat für Wirtschaft SECO ging das Bruttoinlandprodukt (BIP) im dritten Quartal 2018 um 0,2% zurück, wozu sowohl der Industrie- als auch der Dienstleistungssektor beitrugen.

Trotzdem: Langfristig gesehen sind Einfamilienhäuser immer noch eine attraktive Wertanlage: Insgesamt sind die Preise im vergangenen Jahr um 2,6 Prozent gestiegen.

Weder nach oben noch nach unten bewegt haben sich im November indes die Kosten für Eigentumswohnungen: Nach wie vor kostet ein Quadratmeter im landesweiten Schnitt 7'003 Franken. Auf die vergangenen zwölf Monate gesehen stiegen die Preise um magere 0,3 Prozent.

Mieten gesunken – ausser in Zürich und der Ostschweiz

Nur in geringem Masse sanken die Mietpreise im November – schweizweit um durchschnittlich 0,1 Prozent. Der jährliche Quadratmeterpreis betrug immer noch rund 258 Franken. Das liegt vor allem an der üblichen Verdächtigen: der Limmatstadt.

Während Mietobjekte im Tessin (-0,6 Prozent), in der Zentralschweiz (-0,3 Prozent) und in der Nordwestschweiz (-0,2 Prozent) spürbar günstiger wurden, stiegen die Mietpreise in der Region Zürich um 0,3 Prozent. Hier kostete ein Mietobjekt im Schnitt 314 Franken pro Quadratmeter – schweizweiter Rekord. Nur im Juli waren hier die Preise im vergangenen Jahr noch höher gewesen: Damals hatte ein Quadratmeter ganze 326 Franken gekostet.

Ostschweiz bleibt am günstigsten

Auch in der Ostschweiz zogen die Preise an, wenn auch nur um 0,2 Prozent. Gleichwohl blieben die Ostschweizer Regionen, also die Kantone Glarus, Schaffhausen, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, St. Gallen, Graubünden und Thurgau mit einer Durchschnittsmiete von 220 Franken pro Quadratmeter am günstigsten im landesweiten Vergleich.

Durchschnittlich kostete eine 100 Quadratmeter grosse Wohnung in der Schweiz 2'163 Franken pro Monat. Damit setzte sich der leichte Sinkflug der Mieten fort, der im Mai dieses Jahres begonnen hatte.

Kein Grund zu verfrühter Euphorie

Der sanfte Einbruch der Kaufpreise in der Schweiz sollte keinen Anlass zu verfrühter Euphorie bei Eigenheimsuchenden geben oder zu Bauchschmerzen bei jenen führen, die in den vergangenen Jahren ein Haus erworben haben. Denn der langfristige Trend scheint noch lange nicht gebrochen: Seit November 2017 sind die Preise für Einfamilienhäuser um satte 2,6 Prozent gestiegen – seit 2011 sogar um 12,21 Prozent.

Gleichwohl sind einige Voraussetzungen für eine Trendwende gegeben: Vor allem die Zunahme an leerstehenden Immobilien infolge der deutlich zurückgegangenen Zuwanderung könnte Mietzinssenkungen zur Folge haben. Auf der anderen Seite könnte das Wirtschaftswachstum genauso schnell wieder anziehen, wie es unterbrochen wurde. Nicht umsonst hat sich die Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich vor dem unerwarteten Einbruch äusserst optimistisch gezeigt: Und nicht nur die BIP-Schätzung für das Jahr 2018 von 2,3 auf 2,9 Prozent erhöht, sondern auch vielversprechende Prognosen für die kommenden Jahre gestellt. Für 2019 erwartet die KOF ein BIP-Wachstum von 1,7 Prozent, 2020 von 2,1 Prozent.

Abwärtsrisiken für die Prognose kommen laut KOF insbesondere aus dem internationalen Umfeld. Vor allem ein Einbruch des Welthandels aufgrund von Handelskriegen könnte die Schweizer Wirtschaft treffen. Und auch eine erneute Stärkung des Frankens in Zusammenhang mit einem ungeordneten Brexit oder einem Wiederaufflammen der Euro-Krise könnte die Konjunktur belasten.

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