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Zinswende: Platzt die Immobilienblase in der Schweiz?

Immobilienpreise 11.01.2023 Fabiola Mattarelli
Immobilienblase

SNB erhöht erneut den Leitzins

Die Eurozone kämpft mit einer Inflation von 10 %. Als Gegenmassnahme hat die Europäische Zentralbank Mitte Dezember den Leitzins nochmals von 2.0 auf 2.5 Punkte erhöht. Die Schweiz hat im Vergleich zu den Nachbarländern mit 3 % eine relativ niedrige und leicht rückläufige Inflation. Um diese auch weiterhin auf einem tiefen Niveau halten zu können, hat die SNB im Dezember ebenfalls eine Erhöhung des Leitzinses von 0.5 auf 1 Punkt vorgenommen. Laut SNB-Präsident Thomas Jordan können weitere Zinserhöhungen nicht ausgeschlossen werden. Die nächste Entscheidung zum Weiterfahren des Leitzinses ist für Anfang Februar angedacht.

Leitzinserhöhung und Immobilienkredite

Immobilieneigentümer, die eine SARON-Hypothek abgeschlossen haben, werden die Zinserhöhung schon bald zu spüren bekommen. Doch auch Immobilienkäufer wird es treffen, denn mit der Risikomarge der Banken ist die bisher attraktive SARON-Hypothek auf circa 1 % hochgeklettert. Eine 10-Jahre Festhypothek liegt mittlerweile bei 2,7 %. Besonders Familien haben darunter zu leiden, da diese nicht nur höheren Hypothekarkosten, sondern auch extrem gestiegene Energiekosten zu tragen haben.
Übrigens: Die Schweiz ist mit 41 % eins der Länder mit dem niedrigsten Eigentumsanteil. Wird diese Quote durch die neuen Entwicklungen weiter sinken?

Lässt die Zinswende die Immobilienblase platzen?

Anders als in den Nachbarländern, wo die Immobilienpreise in manchen Regionen bereits sinken, hat sich der Schweizer Immobilienmarkt bisher als stabil erwiesen und die Preise haben sich weiter nach oben bewegt. Die Wohnungspreise sind in der Schweiz im Durchschnitt um 8,1 % gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen, 2,2 % mehr als im Vorquartal. Einfamilienhäuser haben mit 5,5 % zum Vorjahresquartal einen etwas leichteren Preisanstieg erlebt. Angesichts der abrupten Zinswende warnen Ökonomen und Immobilienexperten jedoch vor einer Immobilienblase. In Zürich, Genf und Basel sei das Blasenrisiko besonders hoch. Der UBS Real Estate Bubble Index ist im 3. Quartal 2022 von 1.58 auf 1.81 Punkten gestiegen und bewegt sich somit in gefährlichen Gewässern.

Eine Preiskorrektur der Immobilienpreise würde den Traum eines Eigenheims für viele Schweizer wieder ein Stückchen näherbringen. Immobilieneigentümer hoffen hingegen auf ein weiteres Ansteigen der Preise, um einen noch höheren Gewinn erzielen zu können. Wie sich die Lage auf dem Immobilienmarkt entwickeln wird, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.

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